Homeoffice-Angebot als zentraler Faktor für die Arbeitgeberattraktivität

Die Mehrheit der Beschäftigten wünscht sich drei Tage Homeoffice pro Woche und würde davon sogar die zukünftige Jobwahl abhängig machen. Arbeitgeber müssen sich daher auf der Suche nach zukünftigen Beschäftigten auf deren zunehmende Homeoffice-Wünsche einstellen. Das sind Ergebnisse der Konstanzer Homeoffice-Studie.

Gestiegener Wunsch der Beschäftigten nach mobiler Arbeit

Vor ziemlich genau drei Jahren, mit Beginn der Coronapandemie in Deutschland, mussten sich Arbeitgeber an die veränderte Arbeitssituation anpassen und ihren Beschäftigten das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen. Diese Entwicklung wird seitdem von Forschenden der Universität Konstanz in der Konstanzer Homeoffice-Studie beobachtet. Zielgruppe der Untersuchung ist die Erwerbsbevölkerung mit Büro- und Wissenstätigkeiten.

Mit der diesjährigen Erhebungswelle vergleichen der Organisationsforscher Florian Kunze und Kilian Hampel vom Future of Work Lab Konstanz die Ergebnisse der vergangenen drei Jahre. Den gestiegenen Wunsch der Beschäftigten nach mobiler Arbeit heben sie dabei besonders hervor.

Fakten der neuesten Erhebungswelle

Die neuesten Ergebnisse fassen die Forschenden in einem Fact Sheet zusammen:

  • Durchschnittlich wünschen sich die Beschäftigten knapp 3 Tage Homeoffice pro Woche, dieser Wert ist seit drei Jahren auf einem konstant hohen Niveau.
  • 74% der Beschäftigten bevorzugen das hybride Arbeiten, also die Mischung aus Büro und Homeoffice. Dieser Wert ist im Vergleich zur letzten Erhebung vom März 2022 um 10% gestiegen.
  • Als Bürotage präferieren Beschäftigte Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Besonders am Freitag wünscht sich die Mehrheit, vom Homeoffice aus zu arbeiten. Aktuell müssen freitags jedoch viele Menschen trotzdem ins Büro kommen.
  • Mehr als zwei Drittel der Befragten geben an, dass sich durch die Corona-Krise ihre Arbeitssituation in Bezug auf Homeoffice und mobiles Arbeiten verbessert hat. Nur 10% der Befragten stimmen dieser Aussage nicht zu.
  • Arbeitgeber müssen sich auf der Suche nach zukünftigen Beschäftigten auf deren zunehmende Homeoffice-Wünsche einstellen: Insgesamt geben 70% der Befragten an, dass sie bei einer potentiellen neuen Arbeitsstelle stark darauf achten werden, ob Homeoffice möglich sei.

„In unserer jüngsten Befragung sehen wir, dass der Großteil der Beschäftigten innerhalb einer Arbeitswoche hybrid, also sowohl vom Büro aus als auch im Homeoffice/mobil arbeiten möchte. Diese Präferenzen sind im vergangenen Jahr sogar nochmals gestiegen“, sagt Florian Kunze. „Zukünftige Arbeitgeber*innen sollten sich darauf einstellen, dass die Beschäftigten bei Vertragsverhandlungen auf ihren Anspruch auf Homeoffice bestehen werden.“

Der Ergebnisbericht zur Konstanzer Homeoffice Studie 2020-2022 steht hier zum Download zur Verfügung.

Quelle: Universität Konstanz

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