Deloitte Digital Consumer Trends Survey 2023 veröffentlicht

Für die 13. Ausgabe des „Digital Consumer Trends Survey“ von Deloitte wurden im Spätsommer 2.000 Verbraucher in Deutschland zu ihrem digitalen Nutzungsverhalten befragt. Die daraus resultierende Kundenperspektive veranschaulicht wesentliche Charakteristika des digitalen Konsumenten im Jahr 2023. Drei zentrale Erkenntnisse der Erhebung betreffen digitale Medien-Abos, die Endgerätenutzung sowie das Interesse an Generativer AI.

Digitale Medienabonnements erstmals rückläufig

Erstmals seit Beginn der Datenerhebung für den „Digital Consumer Trends Survey“ von Deloitte ist der Anteil der Haushalte, in denen mindestens ein digitales Medien-Abonnement genutzt wird, leicht zurückgegangen. Das betrifft sowohl Video-on-Demand-Abos als auch das Musik-Streaming und den digitalen Zeitungskiosk. Dieser büßt prozentual am meisten ein; nur noch 11 Prozent der Haushalte in Deutschland konsumieren kostenpflichtige digitale Nachrichten und Magazine – ein Rückgang von drei Prozentpunkten im Vergleich zu 2022.

Die Gewinnung neuer Kundinnen und Kunden ist angesichts des immer breiteren Angebots aus verschiedenen Sub-Segmenten, des Abflauens des Corona-Booms und der gestiegenen Preissensitivität kein Selbstläufer mehr. Um sich zukunftsfähig aufzustellen, müssen Anbieter vor allem die Lücke in den älteren Altersgruppen mit zielgruppenspezifischen Inhalten schließen – und zwar immer in Kombination mit den passenden Preismodellen.“, sagt Thomas Henkel, Partner Strategy & Business Design TMT bei Deloitte, zu den Ergebnissen.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Smartphone-Zentrierung der Endgerätenutzung hat in den vergangenen Monaten noch weiter zugenommen. Als Folge zeigen sich erste leichte Substitutionseffekte bei der Verbreitung anderer Gerätetypen. Eine Ausnahme bilden Smartwatches, deren Boom sich auch 2023 weiter fortsetzt.

Generative AI: von 0 auf 100 in Rekordtempo

Zwar steht Generative AI (GenAI) noch am Anfang der Entwicklung, doch das Interesse an den bereits zugänglichen Tools ist dank schier unbegrenzter Einsatzmöglichkeiten und intuitiver Bedienung beachtlich: Knapp jedem zweiten Deutschen (46%) sind ChatGPT und Co. bereits geläufig, bei Verbrauchern unter 25 Jahren liegt die Bekanntheit sogar bei fast 80 Prozent. Erstaunliche Werte für eine Technologie, die erst Ende des vergangenen Jahres mit den ersten Consumer-Angeboten auf der Bildfläche erschienen ist. Mehr noch: Durchschnittlich mehr als jeder Fünfte hat GenAI-Tools bereits genutzt – auch hier liegt der Anteil in den jüngeren Segmenten deutlich höher.

Mit Blick auf die jeweiligen Nutzungshäufigkeiten ergibt sich allerdings ein differenzierteres Bild: Nur 27 Prozent der Befragten, die GenAI bereits angewandt haben, greifen auch täglich oder zumindest wöchentlich darauf zu. 41 Prozent nutzen entsprechende Tools monatlich oder seltener. Fast ein Drittel gibt hingegen an, GenAI nur ein paar Mal ausprobiert zu haben.

Vom Sprung in Richtung Massentechnologie hängt auch ab, wie viele Menschen in Zukunft zu einem regelmäßigen Gebrauch übergehen werden. Auf die Gesamtheit der Bevölkerung gesehen nutzen bislang nur etwa 6 Prozent GenAI wöchentlich. Außerdem überschätzen selbst Verbraucherinnen und Verbraucher mit GenAI-Erfahrung häufig die Verlässlichkeit der erzeugten Ergebnisse; hier besteht also noch Aufklärungsbedarf.“, erklärt Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter TMT Deutschland und Europa bei Deloitte.

Die zentralen Studienergebnisse sowie weitere Schwerpunktthemen des diesjährigen Digital Consumer Trends Survey finden Sie auf der Website von Deloitte Deutschland

Quelle: Deloitte Deutschland

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