Chatbots und KI haben das Potenzial die Arbeit vieler Beschäftigten deutlich zu verändern

Neue Softwareanwendungen auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) können Texte selbst erstellen oder dabei unterstützen. Eine aktuelle Auswertung zu Schreibtätigkeiten bei der Arbeit zeigt das große Veränderungspotenzial dieser Technologie: Etwa 40 Prozent der Beschäftigten aller Altersgruppen und Berufssektoren verfassen im Rahmen ihrer Tätigkeit regelmäßig kurze bis mittellange Texte. Der neue Bericht der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) beleuchtet auch, welche Gruppen von Beschäftigten besonders häufig betroffen sind. Zudem werden Chancen und Risiken für die menschengerechte Arbeit diskutiert.

Die in dem Bericht veröffentlichten Befragungsergebnisse der BAuA zeigen, dass je höher das Anforderungsniveau einer Tätigkeit ist, desto längere Texte werden geschrieben. Dies spiegelt sich auch in den Berufssektoren wider. So werden in personenbezogenen, kaufmännischen sowie IT- und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufen mehr Texte verfasst als in Produktions- und anderen Dienstleistungsberufen.

Künstliche Intelligenz als Schreibwerkzeug

Der hohe Anteil an Beschäftigten mit Schreibtätigkeiten verdeutlicht das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) basierten Chatbots, Spracheingabe- und Textgenerationsprogrammen, die Arbeitswelt zu verändern. Viele Schreibtätigkeiten werden künftig deutlich schneller erledigt werden können. Dabei kann durch die Nutzung textbasierter Chatprogramme als Arbeitsassistenz die Überlastung durch eine zu große Menge an Informationen einerseits verringert werden.

Andererseits ist für Nutzer solcher Technologien möglichweise nicht transparent, woher Informationen stammen. So steige die Gefahr, dass Fehler nicht erkannt werden. Daher spiele die Fähigkeit, KI-generierte Texte reflektiert und verantwortungsvoll zu nutzen, künftig eine wichtige Rolle bei der beruflichen Schreibtätigkeit. Inwieweit die Entwicklung dieser Technologie zu einer Veränderung ganzer Arbeitsplätze oder lediglich zu einer Veränderung bestehender Schreibaufgaben führen wird, kann laut BAuA-Bericht aktuell nicht seriös abgeschätzt werden.

Der BAuA-Bericht „Schreiben von Texten durch KI – Betroffene Beschäftigtengruppen, Chancen und Risikenkann als PDF unter baua.de/publikationen kostenfrei heruntergeladen werden.

Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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