Viel mehr als Roboterjournalismus

Mit Künstlicher Intelligenz können Verlage an zahlreichen Stellen ihr Geschäft optimieren: in der Redaktion, im Vertrieb, im Marketing und in der Produktion. Aber Achtung: Die KI könnte einen tiefgreifenden Wandel auslösen.

Der Software-Konzern Microsoft sorgte in der Medienbranche kürzlich für Schlagzeilen: Das Magazin The Verge hatte berichtet, dass in den USA und Großbritannien 77 Journalisten ihren Job verloren hätten und durch Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt worden seien. Themenauswahl und die Kuratierung von News bei der Nachrichtentochter MSN sollen künftig durch automatisierte Systeme erfolgen. Eine Sprecherin kommentierte die Entscheidung mit den lapidaren Worten: Wie andere Unternehmen auch evaluiere man stetig alle Geschäftsbereiche.

Ein Gespenst geht um: Roboterjournalismus

Roboterjournalismus – da war er wieder, der Begriff, der vielen Mitarbeitern in Redaktionen Angst einflößt und generell das Thema um die Einführung von KI belastet. „Der Einsatz von KI in der Praxis geht in der Regel mit Veränderungen im Arbeitsalltag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einher“, sagt Johannes Sommer, CEO der Retresco GmbH, einem Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, aus Daten verständliche und lesbare Texte zu generieren. „Veränderungen werden jedoch oftmals als Risiko wahrgenommen und sind mit dem Empfinden von Unsicherheiten verbunden.“ Die dringende Empfehlung von Johannes Sommer lautet deshalb: Die Einführung von KI durch gezielte Change-Management-Maßnahmen zu begleiten.

Kollege KI

Der Rat kann deshalb als nicht wichtig genug eingeschätzt werden, weil die Einsatzbereiche von Künstlicher Intelligenz in Verlagen enorm vielfältig sind. Der Fall des Textroboters ist nur ein Beispiel, wenn auch eines, das bereits an manchen Stellen eingesetzt wird, in Newsportalen wie news.de, aber auch in den Redaktionen von Stuttgarter Zeitung oder Nachrichtenagenturen wie AP. Künstliche Intelligenz formuliert hier Börsenberichte und Wetternachrichten, aber auch Sportberichte, und zwar so, dass sie von handverfassten Berichten nicht mehr zu unterscheiden sind… Weiterlesen in der Ausgabe 1/2020 von impresso

Von Helmut van Rinsum, Medienjournalist, München

Dieser Artikelauszug wurde der Ausgabe 1/2020 unserer Mitgliederzeitschrift impresso entnommen. Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Printausgabe.

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