Was nehmen Arbeitgeber aus den zwei Corona-Jahren mit?

Die Bedeutung betrieblicher Arbeitsschutzmaßnahmen ist in der Pandemie merklich gestiegen. Allgemein möchten viele Betriebe den Arbeitsschutz auch in Zukunft stärker berücksichtigen. Auch bei Themen wie Digitalisierung, Remote Work und Dienstreisen zeigen sich nachhaltige Effekte aufgrund der Pandemie. Ein Überblick über 6 aktuelle Untersuchungen.

 1. Zukünftige Entwicklungen des Arbeitsschutzes aus Sicht der Betriebe

Betriebliche Arbeitsschutzmaßnahmen sind noch immer ein wesentlicher Bestandteil der Strategie zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie. Eine gemeinsam von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) durchgeführte Betriebsbefragung zeigt, dass auch im Sommer 2021 Arbeitsschutzmaßnahmen eine hohe Bedeutung hatten – insbesondere solche, die sich auf Personen beziehen. Einige Betriebe planen, verschiedene Maßnahmen auch nach der Pandemie beizubehalten. Allgemein möchten viele Betriebe den Arbeitsschutz künftig stärker berücksichtigen.

Die Ergebnisse der Befragung „Lehren aus der Pandemie: Zukünftige Entwicklungen des Arbeitsschutzes aus Sicht der Betriebe.“ Stehen hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.

2. Pandemie erschwert die Arbeit an und mit Menschen

Rund jeder vierte Betrieb in Deutschland nahm die Pandemie laut einer BAuA-Befragung zum Anlass, sich verstärkt mit psychisch belastenden Arbeitssituationen der Beschäftigten zu befassen. Pandemiebedingte psychische Belastungen existieren demzufolge in der Mehrheit der Betriebe in Deutschland. Insbesondere die Interaktionsarbeit, also die Arbeit an und mit Menschen, fand in zwei Dritteln der Betriebe (67 Prozent) unter erschwerten Bedingungen statt. Die Ergebnisse der im Juni 2021 durchgeführten Unternehmensbefragung fasst die BAuA in ihrem Bericht „Betrieblicher Umgang mit psychischer Belastung durch die Corona-Pandemie“ zusammen.

Der BAuA-Bericht steht hier zum kostenfreien Download zur Verfügung.

 3. Im Homeoffice fehlt der soziale Kontakt

Die Novelle des Infektionsschutzgesetzes sieht vor, dass Beschäftigte, wann immer die berufliche Tätigkeit es zulässt, im Homeoffice arbeiten sollen. Oft wird gar nicht die mobile Arbeit selbst als belastend empfunden, sondern die Arbeitsbedingungen und der mangelnde Kontakt im Homeoffice. Das ergab eine Befragung im Auftrag der Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). „Die Umfrage zeigt, dass das permanente Arbeiten von zu Hause auch nach fast zwei Jahren Pandemie keine Selbstverständlichkeit ist“, sagt Gregor Doepke, Leiter der Kommunikation der DGUV, zu den Ergebnissen.

Die Befragungsergebnisse sowie nützliche Broschüren, Whitepaper und Handlungshilfen zum Thema finden Sie hier zum kostenfreien Download.

4. Remote Leadership

Welche Kompetenzen benötigen Führungskräfte, um sich und die Mitarbeitenden aus der Distanz heraus erfolgreich und vor allem gesund zu leiten? In einem neuen Factsheet der B·A·D Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH erfährt man mehr über den Gesundheitsfaktor Führung und über Chancen und Herausforderungen von Homeoffice. Thematisiert wird auch, wie man auch als Führungskraft auch in diesen Zeiten weiterhin mit den Mitarbeitenden in Kontakt bleiben und sie emotional binden kann.

Das BAD-Factsheet „Remote Leadership“ kann hier kostenfrei angefordert werden.

5. Digitalisierungsschub kleiner als gedacht

Der vielzitierte Digitalisierungsschub durch Corona fand bisher nur an der Oberfläche statt, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt. Der große Wurf blieb bislang aus – vor allem, weil viele Unternehmen in der Krise das Risiko scheuen. So haben zwar mehr Unternehmen ihre Prozesse digitalisiert und mehr Start-ups haben digitale Impulse gesetzt. Bei digitalen Produkten besteht dagegen noch viel Potenzial.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie auf der Homepage des IW.

6. Kaum Dienstreisen – Unternehmen sparen 11 Mrd. Euro

Die meisten Unternehmen führen seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich weniger Dienstreisen durch als vorher. Stattdessen finden viele Meetings virtuell statt. Allein im Jahr 2020 haben die Unternehmen dadurch 11 Milliarden Euro eingespart. Mit den gesunkenen Ausgaben für Dienstreisen, der Zukunft von Meetings und Konferenzen und der veränderten Rolle der IT in den Unternehmen befasst sich der IW-Kurzbericht Nr. 72 mit den Titel „Kaum Dienstreisen während Corona: Unternehmen sparen 11 Mrd. Euro“.

Der Kurzbericht steht auf der Homepage des IW zum kostenfreien Download zur Verfügung.   

Quellen: baua; B·A·D; IW; DGUV

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