Erkenntnisse aus dem außergewöhnlichen Jahr 2020

2020 war ein außergewöhnliches und anstrengendes Jahr. Wie Verlage darauf reagiert, was sie daraus gelernt haben – und wie sie sich konkret auf die Zukunft einstellen.

Viele Verlage befinden sich in ungewohnter Situation: Oftmals haben sie mit Einbruch, Umbruch, Aufbruch fast gleichzeitig zu tun. Bei aller Anstrengung war das zu Ende gehende Jahr für die Macher und Manager in den Medienhäusern auch lehrreich. Sieben Erkenntnisse und Erfahrungen, die auch 2021 wichtig bleiben.

1 Digitalvertrieb

In der ersten Phase der Corona-Krise haben klassische Medien von einer enorm starken Nachfrage nach zuverlässigen Informationen profitiert. Vor allem jene, die online präsent waren. Auch wenn der Vertrieb von Digitalabos kein Selbstläufer geworden ist, so steigen die Kundenzahlen. Wichtig sei, sagt der erfahrene Medienberater Rolf-Dieter Lafrenz, dass „ein grundlegender Paradigmenwechsel“ stattfindet. Digitale Angebote sollen so nutzerorientiert wie möglich gestaltet und ausgespielt werden. Beispiele aus verwandten Segmenten sind Netflix und Spotify, Voraussetzung sind datenbasierte Analyse und Umsetzung. Verlage müssen hier laut Lafrenz einen „riesigen Investitionsstau“ auflösen.

2 Paid Content

Fast jeder zweite deutsche Verlag (45 Prozent) sieht den Auf- und Ausbau von Paid-Content-Angeboten als „strategisch relevant für Wachstum“, wie aus der Studie „Verlagstrends 2020“ von KPMG und der LMU München hervorgeht. Zögerlich sind zahlreiche Publisher allerdings, wenn es darum geht, eigene Inhalte auf externe Paid-Plattformen wie iKiosk, Blendle oder Readly zu stellen. Wer hier offensiv spielt, hat in der Krise gewonnen.

Knapp zwei Drittel der Verlage, die solche Plattformen nutzen, haben ihren Umsatz dadurch gesteigert. Auch Reichweite und Markenbekanntheit sind gestiegen. „Mit fortschreitender Konsolidierung bei den Plattformen könnte dieser Vertriebskanal an Bedeutung gewinnen“, sagt Markus Kreher, Head of Media bei KPMG. „Je größer ihr Content-Angebot, desto attraktiver sind Plattformen für die User. Und je mehr Nutzer eine Plattform hat, desto attraktiver ist sie für die Content-Produzenten.“…Weiterlesen in der Ausgabe 3/2020 von impresso

Von Roland Karle, freier Journalist

Dieser Artikelauszug wurde der Ausgabe 3/2020 unserer Mitgliederzeitschrift impresso entnommen. Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Printausgabe.

Mehr zum Thema:

impresso 3/20: Nichts ist fix

Glaubwürdigkeit und Relevanz: Fachmedien in Zeiten von Corona

Publisher zwischen Coronakrise und Digitalisierungsschub

Verändern in hohem Tempo

Leitlinien für die richtige Pay-Strategie

Foto © Kelly Sikkema on unsplash