Unternehmensbefragung zur Rolle von Weiterbildungsmaßnahmen in der Krisenzeit

In einer aktuellen Befragung im Rahmen des IW-Covid-19-Panels hat das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) des Instituts der deutschen Wirtschaft untersucht, welche Rolle die betriebliche Weiterbildung während der Corona-Krise für Unternehmen spielt.

Die Ergebnisse zeigen, dass es bislang noch keinen generellen Einbruch der betrieblichen Weiterbildung in deutschen Unternehmen gegeben hat. Allerdings haben die krisenbedingten Einschränkungen zu einem starken Rückgang von Weiterbildungsaktivitäten in Form von Präsenzveranstaltungen geführt. Dieser Rückgang konnte in vielen Unternehmen jedoch mit einer Ausweitung der digitalen Lernangebote aufgefangen werden.

Trotz Krise weiteten 12 Prozent der Befragten ihr Weiterbildungsangebot aus

Insgesamt haben sich bei knapp 45 Prozent der 377 befragten Unternehmen die Weiterbildungsaktivitäten seit Beginn der Corona-Krise nicht verändert. Während sie bei einem Viertel gesunken sind, sind sie bei 12 Prozent sogar gestiegen.

Rund ein Drittel Unternehmen, die bereits vor der Corona-Krise Weiterbildungsaktivitäten geplant oder begonnen hatten, gab an, dass sie diese vollständig oder zumindest teilweise digital fortsetzen konnten. 18 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Weiterbildung lieber später in der geplanten Form als Präsenzveranstaltung angehen möchten.

Unternehmen fehlt es an Erfahrung, Technik und Förderung im Bereich E-Learning

Im Hinblick auf die Nutzung digitaler Lernangebote zeigt sich eine sehr positive Entwicklung: 36 Prozent der Unternehmen gaben an, dass die Nutzung zugenommen hat, während nur 4,8 Prozent einen Rückgang verzeichnen. Interessant ist, dass knapp 11 Prozent der Unternehmen, deren Weiterbildungsaktivitäten während der Pandemie insgesamt gesunken sind, angeben, dass die Nutzung digitaler Lernangebote im Unternehmen gestiegen ist.

Es ist zwar nicht davon auszugehen, dass klassische Lernformate wie Präsenzseminare auf Dauer komplett verdrängt werden, so das Fazit des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung. Allerdings ist eine stärkere Ergänzung der klassischen Lernformate durch E-Learning in Form von Blended Learning zu erwarten.

Befragt nach den Unterstützungsbedarfen zur Erhöhung der Weiterbildungsaktivitäten nannte knapp die Hälfte der befragten Unternehmen den Wunsch nach einer Ausweitung der finanziellen Förderung für E-Learning-Angebote sowie nach einer besseren technischen Ausstattung der Mitarbeiter. Knapp 40 Prozent der deutschen Unternehmen benötigen zudem mehr Informationen zu E-Learning-Angeboten und -formaten.

 

Weiterführende Informationen: kofa.de

Registrierung zum IW-Covid-19-Panel: www.covid-19-panel.de

Quelle: Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung – Institut der deutschen Wirtschaft e.V.
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