Nielsen-Werbetrend veröffentlicht – Printmedien mit einem Minus fast 15 Prozent

Gegenüber dem Vergleichsmonat April 2019 verzeichnet der deutsche Werbemarkt in diesem April einen deutlichen Rückgang der Brutto-Werbeerlöse um 21,3 Prozent. Davon betroffen sind alle Mediengattungen, wie der aktuelle Werbetrend des Marktforschungsunternehmens Nielsen belegt.

Die März-Daten zeigten bereits erste Verluste bedingt durch Covid-19. Mit den April-Daten wird das tatsächliche Ausmaß deutlich und alle Medien verzeichnen im April deutliche Verluste“, wird Dirk Reinbothe, Director Marketing Effectiveness bei Nielsen, in der Fachpresse zitiert.

Als Folge der Corona-bedingten Schließungen der Kinosäle ist die Mediengruppe Kino mit einem Rückgang von 99,8 Prozent im April am stärksten von den Einbrüchen bei den Werbeausgaben betroffen, gefolgt von Radio mit einem Minus von 42,1 Prozent und der Mediengruppe Direct Mail mit einem Minus von 29,6 Prozent. Die TV-Sender weisen für den Monat April einen Verlust von 21,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus.

Publikumszeitschriften und Zeitungen verlieren fast 15 Prozent

Bei den Werbeausgaben in Publikumszeitschriften und Zeitungen schließt der Monat April mit einem Minus von 14,9 Prozent ab. Für Publikumszeitschriften fallen die Verluste dabei mit 12 Prozent etwas geringer aus als für Zeitungen (16,8 Prozent Minus). Dies ist bedingt durch die statistische Monatszuordnung der einzelnen Print-Ausgaben zwecks besserer Vergleichbarkeit zum Vorjahr. Überregionalen Zeitungen konnten der Corona-Krise im April trotzen und verzeichneten einen Rückgang der Werbe-Spendings von nur 5,2 Prozent. Kaufzeitungen, Regionale Abo-Zeitungen, Sonntagszeitungen sowie Wochenzeitungen verzeichnen hingegen ebenfalls allesamt Rückgänge im zweistelligen Bereich.

Mehr als die Hälfte der Top-30-Publikumszeitschriften bisher ohne Verluste

Bei den Publikumszeitschriften zeigen sich vor allem Programmzeitschriften und Frauenzeitschriften durch die Spendings für Modewerbung als „virenresistent“ und erzielen im Vorjahresvergleich deutliche Zuwächse. Im Minus stehen hingegen vor allem die aktuellen Wochenmagazine, die Motorpresse und TV-Supplements.

Bemerkenswert ist hierbei auch, dass trotz der Corona-Pandemie die Hälfte der Top 30 das Vorjahresniveau ungefähr halten oder sogar ausbauen kann. Dabei ist das Wachstum nicht auf ein Segment beschränkt, wie die Kurzanalyse der Nielsen-Daten im PZ-Online-Blog zeigt.

Quellen: The Nielsen Company | PZ Online
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