Zweistelliger Rückgang der Werbeausgaben 2020 für Publikumszeitschriften prognostiziert  

Welche Auswirkungen die Covid-19-Pandemie in den letzten sechs Monaten auf die deutsche Werbewirtschaft hatte, lässt sich im aktuellen Nielsen-Werbemarktmonitor ablesen. Dabei wurde auch untersucht, welche Medien den Bruttowerbemarkt vorantreiben, in welche Branchen im Jahr 2020 investiert wird und wo die Werbungtreibenden noch zurückhaltend reagieren.

Die Analyse zeigt, dass bei Anzeigenverkäufern berüchtigte Sommerloch im Corona-Jahr 2020 ins Frühjahr fiel. Besonders im April und Mai ist der gesamte deutsche Werbemarkt stark eingebrochen. Bei den Publikumszeitschriften erreichte das Minus im Mai gegenüber dem Vorjahr ein Maximum, und im Juni lag der absolute Tiefpunkt der Umsätze.

Digitale Kanäle mit Wachstum

Im Monat August weist der Rückgang des Werbeaufkommens über alle Werbegattungen hinweg nur noch einen Rückgang von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Online-Werbeaufwendungen (Display- und Video Ads) gegenüber 2019 mit 3,4 Prozent im Plus sind. Digitale Kanäle profitieren also von der Krise, während die Zahlen für Printmedien im Vorjahresvergleich wenig erfreulich aussehen: Neben Kino (minus 58,4 Prozent ggü. VJ) und Einwurf-Werbung (minus 12,8 Prozent ggü. VJ) zählen Publikumszeitschriften (minus 10,5 Prozent ggü. VJ) und Zeitungen (minus 9,2 Prozent ggü. VJ) zu den großen Verlierern.

Anzeichen von Erholung bei Publikumszeitschriften im dritten Quartal

Ein Hoffnungsschimmer bei den Publikumszeitschriften: Nur im zweiten Quartal 2020 wurde ein tiefes Loch in die Zeitschriften-Budgets gerissen Im ersten und im bisherigen Verlauf des dritten Quartals 2020 lagen die Umsätze ungefähr auf Vorjahresniveau, wie ein Blick auf die Bruttowerbeumsätze der 30 führenden Titel aus der Datenbank von PZ Online verdeutlicht.

Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Pandemie und die damit verbundenen wirtschaftlichen Einschränkungen im letzten Quartal des Corona-Jahres 2020 entwickeln werden.

Dass der Werbemarkt insgesamt mit einem zweistelligen Minus abschließen wird, wird sich jedoch kaum noch verhindern lassen. Das belegt auch die aktuelle Werbemarktprognose des Agenturnetzwerks Zenith, die für den Gesamtwerbemarkt einen Rückgang von 12,3 Prozent und für Zeitschriften-Werbespendings ein Minus von 20 Prozent vorhersagt.

Auch die soeben veröffentlichte DMEXCO-Umfrage zu Werbespendings zeigt, dass digitale Werbung im Mediamix weiter an Bedeutung gewinnt. Die Hälfte aller Befragten geht davon aus, dass auch 2021 weniger Geld in Print investiert wird.

Die Zusammenfassung der Nielsen-Trends im Brutto-Werbemarkt steht hier zum Download zur Verfügung.

Eine Analyse des Nielsen-Werbeumsatzes für die Publikumszeitschriften finden Sie auf pz-online.de

Quellen: The Nielsen Company | PZ Online
zuletzt aktualisiert: 22.09.2020

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