Neue YouGov-Studie befasst sich mit dem Leseverhalten der Deutschen

Eine neue YouGov-Studie im Auftrag der schwedischen Medien-Plattform Readly befasst sich mit dem Leseverhalten der Deutschen: Was wird wann und warum gelesen? Digital oder klassisch – wie hat sich das Lesen im letzten Jahr verändert? Wie wird mit Fake-News umgegangen? Und sind journalistische Texte so wichtig, dass die Leser dafür bezahlen möchten?

Lesen als Schlüssel zur Inspiration

Die von Readly beauftragte Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut YouGov im November 2021 durchgeführt. Die Interviews mit 12.374 Befragten fanden in Schweden, Deutschland, UK, der Schweiz, Österreich, Frankreich, den Niederlanden, USA, Australien und Italien statt.

Wer liest warum? Im Ländervergleich findet sich als häufigste Antwort für Deutschland: Die Leser fühlen sich in erster Linie inspiriert, während andere Länder ihren Fokus eher auf Wissensaneignung oder Entspannung legen. Doch Inspiration ist nicht der einzige Grund für das Leseverhalten der Deutschen.  Durchschnittlich 44 Prozent und damit fast jeder zweite Deutsche gibt an, dass ihm das Lesen ermöglicht, sich weiterzubilden und zu lernen.

Ein Drittel der Befragten würde gerne mehr lesen

Befragt nach der Menge an journalistischen Inhalten, die konsumiert werden, gaben 32 Prozent der in Deutschland befragten Personen an, dass sie gerne mehr lesen würden. Aus Zeitgründen können sie dies nicht in die Tat umsetzen – oder weil ihnen das Budget für Printabonnements oder digitale Bezahlangebote fehlt.

Nachrichten werden von den Deutschen vorzugsweise in Digitalformaten konsumiert (41 Prozent), nur 19 Prozent gaben an, hierbei vorrangig auf Printprodukte zu setzen. Für den Konsum journalistischer Inhalte allgemein nutzen die meisten befragten Personen das Smartphone, gefolgt vom Computer, erst an dritter Stelle wurden hier Zeitungen und Zeitschriften genannt.

Sorge über Zunahme von Fake-News beeinflusst Zahlungsbereitschaft    

Vertrauenswürdige Nachrichten und geprüfte Inhalte werden von der Mehrheit der Befragten als wichtig erachtet – mehr als 70 Prozent gaben dies bei der Erhebung an. Gefragt wurde in dem Zusammenhang auch, wie mit Fake-News umgegangen wird und inwieweit bei den Lesern eine Zahlungsbereitschaft für journalistische Texte besteht. Die klare Mehrheit der befragten Deutschen zeigt sich laut Umfrage besorgt über die Verbreitung von Fake-News. Eine Mehrheit geht auch davon aus, dass sich dieser Trend in den nächsten drei Jahren noch verstärken wird.

Um das Risiko zu umgehen, täglich mit Fake-News konfrontiert zu werden, wären der Umfrage zufolge 15 Prozent bereit, Geld für geprüfte Inhalte zu zahlen. 11 Prozent der Befragten tun dies bereits zum jetzigen Zeitpunkt und 21 Prozent wären bereit dazu, sofern die befürchtete Zunahme an Fake-News tatsächlich eintreten sollte. Rund ein Drittel gab allerdings an, unter keinen Umständen für faktengeprüfte journalistische Inhalte Geld zahlen zu wollen.

Quelle: Readly/YouGov

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