100 Unterzeichner für Schreiben an die Bundesjustizministerin in Sachen Verlegerbeteiligung

100 deutsche Verlage, darunter auch das SZV-Mitgliedsunternehmen Verlag Eugen Ulmer, erhöhen in Sachen Verlegerbeteiligung den Druck auf die Politik. Wie aus einem Bericht der FAZ hervorgeht, fordern die Verleger in einem Brief an Bundesjustizministerin Christine Lambrecht eine Vergütung für die Verwertung ihrer Verlagsinhalte und notfalls eine eigene Gesetzgebung. Als Initiatorin des Schreibens nennt die FAZ die Verlegerin Nadja Kneissler (Delius Klasing), der es binnen weniger Tage gelungen ist, 100 Unterzeichner für das Schreiben zu mobilisieren.

„Wir fordern nur Geld, das uns zusteht“, wird Piper-Verlegerin und Mit-Unterzeichnerin Felicitas von Lovenberg in dem Beitrag zitiert, sowie weiter: „Durch die Umsatzrückgänge als Folge des Corona-Shutdowns ist es noch einmal gravierender geworden, dass die Verlage ihren Anteil der Ausschüttung erhalten.“

Verleger befürchten Verzögerungen bei Umsetzung der Verlegerbeteiligung

Die Verlage äußern ihre Sorge, dass aufgrund des Ende Juni vorgelegten Gesetzentwurfs zum EU-Urheberrecht ihr ei­gent­lich unstrittiges An­lie­gen einer Verlegerbeteiligung mit der Debatte um die Upload-Filter ver­mengt und das Gesetz in der der laufenden Legislaturperiode bis Mitte 2021 nicht mehr verabschiedet wird.

Laut FAZ entgehen den deutschen Verlagen wegen der bislang fehlenden Beteiligungslösung nach dem VG-Wort-Urteil aus dem Jahr 2016 jährlich Einnahmen in Höhe von 30 bis 40 Millionen Euro.

 

Weiterführende Informationen: 

FAZ: Die Verleger wollen ihr Geld

boersenblatt.net: Interview mit Nadja Kneissler zum Verlegerbrief

VDZ: Leistungsschutzrecht für Presseverleger

BMJV: Diskussionsentwurf zur Umsetzung der EU-Urheberrichtlinien vorgelegt

zuletzt aktualisiert: 16.07.2020
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