Keynote von Christoph Keese am Tag 1 beim Digitalkongress der Deutschen Fachpresse

Mit einer inspirierenden Keynote von Christoph Keese, CEO der Axel-Springer-Tochter hy, starteten die B2B Media Days heute ihre Premiere als Digitalevent. Der Kongress der Deutschen Fachpresse, der pandemiebedingt im vergangenen Jahr nicht stattfinden konnte, bietet den über 300 Teilnehmenden an zwei Tagen ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, Best Practices, Talk-Runden und zahlreichen Netzwerkmöglichkeiten.        

Digitale Disruption als Chance für Fachmedienhäuser

Dr.-Ing. Klaus Krammer, Sprecher der Deutschen Fachpresse, eröffnete die B2B Media Days mit einem Grußwort an die über 300 Kongressteilnehmenden vor den Bildschirmen. In der Keynote des ersten Kongresstags sprach Christoph Keese (CEO, Axel Springer hy) anschließend über digitale Disruption und wie sich Medienhäuser aufstellen sollten, um die Chancen für sich zu nutzen. In seinem inspirierenden Vortrag zeigte er zahlreiche Beispiele für gelungene Digitalmodelle, die den Anbietern zahlreiche neue Möglichkeiten zur Monetarisierung eröffnen. Neben den hochkarätigen Content-Angeboten des US-Medien- und Nachrichtenanbieters Bloomberg verwies Keese dabei auch auf erfolgreiche Beispiele aus Deutschland, etwa das Finance Forward Magazin von den Online Marketing Rockstars (OMR) oder eMarketer aus dem eigenen Mutterkonzern Axel Springer.

Verlegern aus der Fachmedienbranche riet Keese, die zur Digitalisierung notwendige technische Infrastruktur möglichst im eigenen Haus aufzubauen. Das gelinge am besten durch Kooperation in agilen Teams, was zwar einen hohen Entwicklungsaufwand für die Verlage darstelle, sich aber letztendlich auszahle. Denn „im Frontend“ sei man dadurch in der Lage, die Vertikalisierung des Angebots voranzutreiben, hochwertigen Content für die Nische zu bieten – und dafür auch einen entsprechenden Preis vom Leser zu verlangen.

Mut bei der Preisgestaltung und bei der Aufbereitung des Contents

Zum Thema Pricing zitierte Keese in seiner Keynote den US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Milton Friedman, der einst auf die Frage „How is your wife?“ geantwortet haben soll: „Compared to what?“ Für die Fachmedienanbieter bedeutet das: Im Hinblick auf die Preispolitik seines Angebotes sollte man über den Tellerrand blicken und sein eigenes Medianangebot immer auch vergleichen mit anderen Lösungsformen aus der unmittelbaren Problemwelt des Kunden. Über diese selbstbewusste Herangehensweise bei der Preisgestaltung eröffnen sich dann auch ganz neue Möglichkeiten für Verlage, hochwertige medienbasierte Angebote ins Leben zu rufen, die für den Leser schnell zum unverzichtbaren Bestandteil im beruflichen Kontext werden können.

Einen entscheidenden Vorteil der Fachverlage gegenüber den Publikumsmedien sieht Keese darin, dass B2B-Anbieter ihre Leser ganz genau kennen. Was die Fachmedienhäuser aber von den B2C-Kollegen gerne übernehmen dürfen, ist die attraktivere Form der Aufbereitung. Denn „B2C-Medien machen Themen sexy.“, so Keese.

Preisverleihung der Fachpresse-Awards per Livestream

Am Nachmittag des ersten Kongresstages wurden zudem die Awards „Fachmedium des Jahres 2021“ und „Fachjournalist des Jahres 2021“ verliehen. Die Preisverleihung wurde öffentlich per Livestream übertragen.

Der zweite Kongresstag am 18. Juni beginnt mit der Keynote „Purpose – a Matter for the Boss“ von Frank Dopheide (Founder, human unlimited). Im Anschluss folgen spannende parallele Sessions von Medienpolitik über Talks zu B2B-Kommunikation und Fachjournalismus bis zum Thema Nachhaltigkeit.

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