69 Prozent nutzen Webseiten von Printmedien, TV- oder Radio-Sendern als Informationsquellen

Zu Fragen rund um die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit informiert sich eine Mehrheit der Internetnutzer (69 Prozent) bei Online-Angeboten klassischer Medien, also von Print, TV und Radio. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom anlässlich der UN-Klimakonferenz in Glasgow, die am Sonntag beginnt.

Mehr als ein Drittel liest Nachrichten-Websites von Printmedien

„Wie steht es um die Gletscher in der Antarktis, wie viel CO2 darf die Weltgemeinschaft noch ausstoßen, wie kann ich im Alltag nachhaltiger leben?“ Bei diesen und ähnlichen fragen nutzt fast die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) Nachrichten-Websites oder Apps von Fernsehsendern, etwa tagesschau.de, n-tv.de oder rtl.de. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) liest Nachrichten-Websites von Printmedien wie spiegel.de, zeit.de, taz.de oder bild.de und fast ebenso viele (35 Prozent) nutzen die Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen. Auch Online-Seiten von Radiosendern werden vergleichsweise häufig herangezogen: 30 Prozent informieren sich auf deutschlandfunk.de, radioeins.de, energy.de und anderen.

Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.005 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren, die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt wurde. Die Befragten konnten mehrere Optionen angeben. Demnach sagen lediglich 7 Prozent, sich ausschließlich außerhalb des Internets über den Klimawandel zu informieren.

Ein Viertel nutzt YouTube, Vimeo und Co. als Informationsquelle

Auch die Online-Angebote von Parteien, Regierung und Verbänden spielen eine große Rolle: 30 Prozent informieren sich auf Webseiten von NGOs, Verbänden oder Umweltorganisationen über den Klimawandel und Nachhaltigkeit. 24 Prozent der User machen sich online bei Behörden oder Ministerien schlau und ein Fünftel (20 Prozent) auf den Webseiten von Parteien und Politikern.

21 Prozent lesen Klima- und Nachhaltigkeitsthemen auf den Startseiten der Internet- und Emailprovider, etwa t-online.de, gmx.de oder web.de. Auch Video-Plattformen sind als Informationsquelle wichtig: 25 Prozent schauen Videos zu den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit auf YouTube oder Vimeo, wobei 5 Prozent explizit spezielle Kanäle, etwa von Rezo, bevorzugen. 16 Prozent nutzen Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Signal und 13 Prozent soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Co. Rund jeder und jede Zehnte (11 Prozent) hört Podcasts mit Klima- und Nachhaltigkeitsbezug.

16 Prozent informieren sich grundsätzlich nicht über den Klimawandel

Im Übrigen geben auch 16 Prozent der Befragten an, sich überhaupt nicht über den Klimawandel zu informieren, wobei es zwischen den Altersgruppen große Unterschiede gibt: Während nur 5 Prozent der 16- bis 29-Jährigen generell keine Informationen zu diesem Thema einholen, sind es bei den 30- bis 49-Jährigen 11 Prozent und bei den 50- bis 64-Jährigen 24 Prozent. Bei den Senioren ab 65 Jahren gibt ein Drittel (35 Prozent) an, sich grundsätzlich nicht zu Klimawandel und Nachhaltigkeit zu informieren.

Quelle: Bitkom

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