Bitkom-Befragung zeigt: Auch in Präsenz-Jobs wächst der Wunsch nach Flexibilität

Aktuell arbeitet einer Bitkom-Befragung zufolge die Hälfte aller Erwerbstätigen in Deutschland vollständig oder teilweise im Homeoffice beziehungsweise mobil. Der Zuspruch für flexiblere Arbeitsformen bei den Beschäftigten ist demzufolge groß. Geht es nach den Erwerbstätigen, wird es in der Zeit nach der Pandemie eine Mischung aus mobiler und Präsenzarbeit geben. In Zukunft möchten neun von zehn mindestens teilweise im Homeoffice arbeiten.

Digitalisierung der Arbeit wird zunehmend als Chance gesehen

Die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführte repräsentative Befragung von mehr als 1.500 Erwerbstätigen in Deutschland zeigt, dass sich in der Pandemie die Sichtweise auf die Digitalisierung der Arbeitswelt weiter stark zum Positiven entwickelt hat. Mehr als acht von zehn Erwerbstätigen (84 Prozent) sehen die Digitalisierung als Chance für ihre berufliche Situation. Aktuell dürfen zwei Drittel der Erwerbstätigen (65 Prozent) mobil, etwa im Homeoffice, arbeiten. Von ihnen nehmen drei Viertel (77 Prozent) diese Möglichkeit auch wahr. Auf alle Erwerbstätigen gerechnet – also auch diejenigen, deren Jobs sich nicht für mobiles Arbeiten eignen – macht das genau die Hälfte: 50 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland arbeiten demnach derzeit ganz oder teilweise mobil beziehungsweise im Homeoffice.

Wunsch nach mehr Flexibilität ist groß

Ein weiteres Ergebnis der Bitkom-Befragung: Wer nicht mobil arbeiten darf, obwohl das von der Tätigkeit her möglich wäre, ist damit unzufrieden. Und auch unter denjenigen, die einer Tätigkeit nachgehen, für die Präsenz erforderlich ist, wollen viele mehr Flexibilität. „Homeoffice ist für viele Erwerbstätige von der Ausnahme zur Regel geworden. Eine breite Mehrheit möchte ihren Arbeitsort flexibel wählen, wobei die meisten generell nicht vollständig mobil arbeiten, sondern zwischen Büropräsenz und Homeoffice wechseln wollen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

Homeoffice ist populärster Arbeitsort, Produktivität und Zufriedenheit jedoch im Büro höher 

Geht es nach den Erwerbstätigen, wird es in der Zeit nach der Pandemie eine Mischung aus mobiler und Präsenzarbeit geben. In Zukunft möchten neun von zehn (88 Prozent) mindestens teilweise im Homeoffice arbeiten. Einen festen Arbeitsplatz in einem Einzelbüro wünschen sich 80 Prozent der Befragten, während 69 Prozent auf einen festen Arbeitsplatz in einem Mehrpersonenbüro spekulieren.

Weitere populärere Arbeitsorte sind demnach die Ferienwohnung, ein Shared Desk im Büro, ein fester Wohnort im Ausland und ein Co-Working-Space. Allerdings schneiden diese Orte mit Blick auf die Produktivität weniger gut ab: Dort empfinden nur 48 Prozent der Befragten ihre Produktivität und 44 Prozent ihre Arbeitszufriedenheit als hoch. Klassische Büroarbeit setzt hier weiterhin Maßstäbe: 98 Prozent der Erwerbstätigen schätzen ihre Produktivität im Büro als hoch ein, für die Arbeitszufriedenheit sagen das 90 Prozent. Das Homeoffice erzielt bei Produktivität (90 Prozent) und Zufriedenheit (88 Prozent) ebenfalls sehr hohe Werte und folgt knapp dahinter.

Weitere Ergebnisse der Bitkom-Befragung findet man unter bitkom.org

Quelle: Bitkom e. V.

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