BMWi legt Konzept zur Förderung der digitalen Transformation von Presseverlagen vor

Anfang Juli hatte der Bundestag im Rahmen des Zweiten Nachtragshaushaltsgesetzes 2020 eine Förderung im Umfang von 220 Millionen Euro zur Digitalisierung von Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen in Deutschland beschlossen. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hat das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) dazu nun ein Konzept vorgelegt. Danach soll die Millionenhilfe an die Auflagen von Zeitungen und Zeitschriften gekoppelt werden.

Objektiver Förderschlüssel als Grundlage für die Verteilung

Burda-Vorstand und VDZ-Vizepräsident Philipp Welte hatte bereits Ende September beim digitalen Kick-off des VDZ Distribution Summit vorgeschlagen, die Corona-Presseförderung nach Auflagenstärke zu vergeben.

In dem vierseitigen Papier des BMWi heißt es zur gewählten Bezugsgröße: Ziel der Förderung sei es, „die erforderliche digitale Transformation des Verlagswesens“ zu unterstützen. Das bedeute aber nicht „die Abkehr von Printmedien“, sondern „den Verlagen ein zweites, zukunftsträchtiges Standbein zu verschaffen“. Um eine „diskriminierungsfreie“ Förderung sicherzustellen, soll ein „objektiver Förderschlüssel“ als Grundlage zur Verteilung der 220 Millionen Euro dienen.

Zahlungen an Investitionen geknüpft

Konkret sollen Abonnementzeitungen und -zeitschriften sowie Anzeigenblätter „mit einem redaktionellen Anteil von mindestens 30 Prozent“ gefördert werden. Basierend auf der Auflagenstärke der Printmedien würden demnach ca. 59 Prozent der Gesamtsumme auf Abonnementzeitungen, 30 Prozent auf Anzeigenblätter und 11 Prozent auf Abonnementzeitschriften entfallen. Geknüpft werden die Zahlungen an Investitionen der Verlage in Digitalisierungsprojekte wie Online-Shops, Rubrikenportale, digitale Vertriebsplattformen oder Apps.

Kritik an den Plänen des BMWi kommt unter anderem vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV). Dieser befürchtet, dass die gewählte Bezugsgröße „große Medienkonzerne über die Maßen bezuschusst, während für kleine und mittelständische Verlage kaum etwas übrig bliebe“.

Quelle: Deutschlandfunk

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