Was können Signal, Telegram & Co.?
Einfache Installierbarkeit, ein gutes Datenschutzniveau und ausreichende Datensicherheit werden für den Messenger-Einsatz im journalistischen Alltag erwartet. Ein Beitrag aus der aktuellen Ausgabe No. 3/22 unseres Mitgliedermagazins impresso.
Ginlo
Sehr einfach zu installieren ist zum Beispiel Ginlo. Entwickelt wurde der Messenger von der Münchner Brabbler AG. Ginlo hat ihn im Februar 2020 übernommen. Er läuft auf iOS ab Version 9 und auf Android ab Version 5 in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch und Türkisch. Im Echtzeit-Messaging können alle gängigen Dateiformate von PDF über DOCX bis hin zu JPG versendet werden. Gruppenchats sind ebenfalls möglich. Die Nachrichten werden vollverschlüsselt.
Signal
Signal bietet Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und sorgt dafür, dass beim Messaging wenig Metadaten anfallen. Installation und Bedienung sind sehr einfach aufgebaut. Fotos, Video und Audio können in Einzel- wie in Gruppenchats versandt werden. Der Programmcode von Signal liegt offen, das heißt jeder kann ihn einsehen und auf Schwachstellen prüfen. Wer wann mit wem Nachrichten austauscht, wird von Signal nicht gespeichert. Die meisten Sicherheitsexperten empfehlen Signal.
Telegram
Telegram bietet ein ausreichendes Datensicherheitsniveau, wenn die Optionen vom Anwender richtig gesetzt sind. Denn der muss sich dafür entscheiden, dass seine Mitteilungen verschlüsselt versendet werden. Der Messenger wurde von Nikolai und Pavel Durov entwickelt, um der engmaschigen Kontrolle des Internet-Datenverkehrs durch die russischen Sicherheitsbehörden ein Schnippchen zu schlagen. Telegram bietet einen cloud-basierten Dienst ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und vollverschlüsselte private Chats, die nur auf den lokalen Geräten gespeichert werden.
Threema
Einer der beliebtesten Messenger ist zurzeit Threema. Der Betreiber sitzt in der Schweiz. Die Kommunikation ist Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Metadaten fallen nur spärlich an. So wird zum Beispiel nicht erfasst, wer wann mit wem Nach-richten austauscht. Die Messenger-Software kann von jedem eingesehen werden, die Server-Software jedoch nicht. Threema unterliegt dem Schweizer Datenschutzrecht und hat auch bisherige Überprüfungen stets glänzend bestanden.
Wire
Die Inhaber von Wire sitzen in Berlin und betreiben die Server und den eigentlichen Messengerdienst ebenfalls in der Schweiz. Wire nutzt die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Open Whisper, die auch vom Messengerdienst Signal genutzt wird. Der Funktionsumfang entspricht dem der anderen Messenger. Wire bietet darüber hinaus die Möglichkeit von Gruppenanrufen. Wire speichert zwar Metadaten der Anwender, allerdings nur in anonymisierter Form.
Dieser Artikel wurde der aktuellen Ausgabe 3/2022 unseres Mitgliedermagazins impresso entnommen. In unserem Ausgabenarchiv finden Sie die PDF-Version zum Download: Weiterlesen in der PDF-Version
Von Peter Welchering, Journalist und Dozent
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