Projekt DRIVE entwickelt personalisierte Verlagsangebote

Bei erfolgreichen Digital-Medien ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Personalisierung und Ausspielung von Inhalten längst Standard. Bei Anbietern wie Spotify, Netflix, Amazon oder iTunes kann der Nutzer zu jeder Zeit aus dem Gesamtangebot das eigene „Wunschmenü“ nach seinem persönlichen Geschmack selbst zusammenstellen. Nur Verlage hinken hier – mit Ausnahme einiger digitaler Erfolgsmodelle wie der New York Times – vielfach noch hinterher. Damit sich das ändert, haben die Unternehmensberatung Schickler und dpa jetzt gemeinsam die DRIVE-Initiative gegründet.

Wirtschaftliche Abhängigkeit von Printmedien schrittweise reduzieren

Mit der Digital Revenue Initiative (DRIVE) soll die Einführung personalisierter Inhalte-Angebote deutlich beschleunigt werden. Dabei gehen die Partner davon aus, dass die Personalisierung eine wesentliche Voraussetzung für die Steigerung digitaler Abo-Erlöse ist. Die wiederum gilt als Schlüssel, um die wirtschaftliche Abhängigkeit von Printmedien schrittweise zu reduzieren.

Zum Projektstart sind fünf regionale Medienhäuser – das Medienhaus Aachen, die Mediengruppe Aschendorff (Münster), der Badische Verlag (Freiburg), Lensing-Wolff aus Dortmund und der Mittelbayerische Verlag (Regensburg) – beteiligt. In einem ersten Schritt legen die Beteiligten ihre Daten zusammen. So entsteht eine kritische Datenmenge, auf denen selbstlernende Algorithmen trainiert werden können.

Über Schnittstellen werden dazu Primärdaten aus den Verlagen – darunter alle Artikel und Informationen, wie sich die User verhalten haben – auf eine Cloud-Datenbank überstellt. Schon heute laufen jeden Tag über sechs Millionen Datensätze in dieses System. Die Datenbank wird bis Ende des Jahres 320 Millionen solcher User-Events umfassen.

Initiative soll in 2021 auf 15 Verlage anwachsen

Geplant ist, das Projekt im Jahr 2021 für weitere Verlage zu öffnen. Verläuft die Pilotphase bis Ende 2020 erfolgreich, sollen 10 weitere Verlage aufgenommen werden. Am Ende sollen die Ergebnisse der gesamten Branche zugänglich gemacht werden, so dass auch andere Medienhäuser davon profitieren können.

Weitere Informationen zur DRIVE-Initiative erhält man unter schickler.de

Quelle: Schickler Unternehmensberatung GmbH

Mehr zum Thema:

Publisher zwischen Coronakrise und Digitalisierungsschub

Deutsche Unternehmen treiben Künstliche Intelligenz voran

Ein Spotify für Journalismus?

Künstliche Intelligenz: Viel mehr als Roboterjournalismus

Paid Content wird zur tragenden Säule

Foto © Mika Baumeister on unsplash