Ankündigung einer neuen Produktinitiative im Google-Blog

Eine vitale Verlags- und Nachrichtenbranche war vermutlich nie wichtiger als heute, in einer Zeit, in der Menschen nach Informationen suchen, auf die sie sich inmitten einer globalen Pandemie oder angesichts der jüngsten Proteste gegen Diskriminierung verlassen können. Dies passiert jedoch zu einer Zeit, in der das Geschäft der Branche erheblich unter Druck gerät. Für Google war und ist es von zentraler Bedeutung, Verlage bei ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen und gleichzeitig Nutzern Zugang zu relevanten Informationen zu ermöglichen.“

Mit diesen Worten kündigte Brad Bender, VP Product Management bei Google, am heutigen Tag im offiziellen Produkt-Blog eine neue Produktinitiative an, im Rahmen derer das Unternehmen erstmals Lizenzverträge mit Verlagen schließen und Geld für die Präsentation journalistischer Inhalte ausgeben will.

FAZ, Spiegel und ZEIT als erste Lizenzpartner 

Das neue Programm startet mit Verlagen aus Deutschland, Australien und Brasilien. In Deutschland zählen FAZ, Spiegel, ZEIT, Rheinische Post und Tagesspiegel zu den ersten Lizenzpartnern.

Wo verfügbar, zahlt Google im Rahmen der Initiative auch für den kostenfreien Zugriff von Nutzern auf Artikel, die auf den Verlagswebsites hinter einer Bezahlschranke liegen. So können Verlage, die eine Paywall einsetzen, ihre Reichweite vergrößern und den Nutzern die Möglichkeit geben, Inhalte zu lesen, die sie normalerweise nicht sehen.

Ende des jahrelangen Streits mit der Verlagsbranche?

Die Inhalte sollen auf Google News und Google Discover erscheinen. Wie die Präsentation der Inhalte für die Nutzer genau aussehen wird, teilte Google noch nicht mit.

Auch auf den jahrelangen Streit zwischen der Verlagsbranche und Google wird in dem Blogbeitrag nicht eingegangen. Noch im April hatten die Verlegerverbände VDZ und BDZV eine neue Debatte über Googles Marktverhalten gefordert.

Mehr zum Thema:

VDZ: Leistungsschutzrecht für Presseverleger

VDZ: Französische Kartellbehörde fordert Google auf, mit Verlegern über Vergütung zu verhandeln

Google-Verbot für Clickbait-Anzeigen

Foto © Christian Wiedig on unsplash