Neue Untersuchung zum Einfluss der Corona-Berichterstattung
Eine aktuelle, repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Instituts für Journalistik an der TU Dortmund zeigt: 41 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, die Glaubwürdigkeit des Journalismus habe durch die Corona-Berichterstattung abgenommen. Demgegenüber geben nur 8 Prozent an, die Glaubwürdigkeit habe sich erhöht.
„Ein alarmierender Wert“, so der Leiter der Studie „Journalismus und Demokratie“, Prof. Michael Steinbrecher von der TU Dortmund. „Wenn sich diese Positionen verfestigen, kann dies auf Dauer die Akzeptanz des Journalismus in seiner demokratischen Funktion beschädigen“, wird Steinbrecher in einer Pressemitteilung der Universität zitiert.
Die Langzeit-Studie „Journalismus und Demokratie“ erhebt regelmäßig, welche Erwartungen unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen an den Journalismus haben. In diesem Fall wurden 1.002 repräsentativ ausgewählte Personen ab 18 Jahren im Rahmen einer Online-Befragung zwischen dem 21. Januar und 2. Februar 2022 befragt.
Grundlegende Kritik am Journalismus
Aus der aktuellen Umfrage geht zudem hervor, dass in der Bevölkerung auch unabhängig von der Corona-Berichterstattung grundlegende Kritik am Journalismus geübt wird:
- So stimmten 43 Prozent der pauschalen Aussage zu, der Journalismus sei in den vergangenen Jahren schlechter geworden.
- 62 Prozent der befragten Personen sind der Auffassung, im Journalismus werde zu sehr auf Übertreibung und Skandalisierung gesetzt.
- 28 Prozent stimmten der Aussage zu, der Journalismus habe den Kontakt zu Menschen wie ihnen verloren.
Doch so groß die Kritik an der journalistischen Berichterstattung aktuell auch ist: Noch wird der Journalismus in seiner Bedeutung von der großen Mehrheit der Bevölkerung nicht in Frage gestellt. 87 Prozent der Befragten sehen den Journalismus als wichtig für das Funktionieren einer Demokratie an.
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