25. Ausgabe der Onlinestudie von ARD und ZDF ist erschienen

1997 startete die jährliche ARD/ZDF-Onlinestudie und ermittelte in ihrer ersten Erhebungswelle 4,11 Millionen Nutzer des noch sehr jungen Internets in Deutschland – 6,5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Mit der 25. Ausgabe der Erhebung präsentiert sie eine beeindruckende Entwicklung: In Deutschland nutzen 2021 fast 67 Millionen Menschen das Internet – 100 Prozent der unter 50-Jährigen, 95 Prozent der Gruppe zwischen 50 und 69 Jahren und 77 Prozent der ab 70-Jährigen.

Die mediale Internetnutzung steigt auf täglich 136 Minuten  

Die ARD/ZDF-Onlinestudie blickt auf 25 Jahre ihres Bestehens zurück. Die soeben veröffentlichte Repräsentativbefragung wurde im Frühjahr 2021 während des zweiten Corona-Lockdowns erhoben, der sich aber weniger stark auf die Mediennutzung auswirkte als der erste. Dies ist unter anderem an der wieder gestiegenen Unterwegsnutzung des Internets zu erkennen. Dennoch ist davon auszugehen, dass ein Teil der Entwicklungsdynamik im Internet auf den veränderten Lebensalltag und auch die veränderten Medienbedürfnisse in der Corona-Krise zurückzuführen ist.

Bezüglich der Dauer der medialen Internetnutzung werden 2021 erneut Rekordwerte ermittelt. Während die Internetnutzung gesamt, also inklusive der nichtmedialen Anteile, von 204 Minuten im Jahr 2020 auf nun 227 Minuten ansteigt, steigt die mediale Internetnutzungsdauer von 120 auf 136 Minuten im Jahr 2021. Dies liegt vor allem an den beiden Treibern Streamingdienste und Mediatheken. Aber auch Podcasts weisen aktuell deutlich gestiegene Nutzungswerte auf.

Menschen bis 50 Jahre nutzen eine breite Palette von Plattformen und Diensten

Die Altersgruppen bis zu 50 Jahren, teilweise bis 60 Jahren, zeichnen sich durch eine breite Nutzungspalette von Plattformen und Diensten aus. Die älteren Zielgruppen machen beispielsweise um Livestreams und Streaming-Plattformen einen deutlichen Bogen und vertrauen weiterhin ihren langjährigen Nutzungsgewohnheiten mit Schwerpunkten bei der linearen Mediennutzung von Radio, Fernsehen und Zeitungen/Zeitschriften.

Bei Social-Media-Nutzung unterscheiden sich Vorlieben junger und älterer Nutzer deutlich

Im Bereich Social Media hat Instagram inzwischen Facebook bei der täglichen Nutzung deutlich überholt. Die Tendenz ist, dass Instagram bei jüngeren Nutzerinnen und Nutzern unter 30 Jahren Facebook mehr und mehr verdrängt, Facebook bei den Älteren aber gleichbleibend wichtig bleibt, aktuell sogar an Reichweite gewinnt.

Bei den Messengerdiensten herrscht nach wie vor eine hohe Konzentration auf WhatsApp, das bei weitem meistgenutzte Angebot.

Unerwartetes Potenzial bei Verwendung von E-Mails und Newslettern  

Interessante Erkenntnisse zeigen sich bei der Verwendung von E-Mails: Ein knappes Drittel der Bevölkerung ab 14 Jahren schreibt oder liest täglich private E-Mails. Mit 37 Prozent kommen E-Mails bei der mittleren Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen überdurchschnittlich häufig zum Einsatz.

In diesem Zusammenhang wurde bei der diesjährigen Erhebung erstmals die Frage nach einer Newsletter-Nutzung gestellt. Gut jede fünfte Person liest demnach mindestens einmal wöchentlich Newsletter. Nach Altersgruppen unterteilt ist die Nutzung bei den 30- bis 49-Jährigen mit 25 Prozent am höchsten, gefolgt von den 50- bis 69-Jährigen mit 25 Prozent. Bei den unter 30-Jährigen bezieht knapp jeder Fünfte einen Newsletter.

„Der Kommunikationsweg über E-Mail, der schon vor Jahren immer wieder als angestaubt und in die Jahre gekommen bezeichnet wurde, und der Versand von Newslettern bei der privaten Nutzung bergen demnach ein größeres Potenzial, als zu vermute gewesen wäre.“, heißt es dazu in der Studie.

Weitere Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie sind hier abrufbar.

Quelle: ARD/ZDF-Forschungskommission

Mehr zum Thema:

Aufbruch mit Reader Revenue

Online-Angebote klassischer Medien liegen bei Klima- und Nachhaltigkeits-Themen vorn

Renaissance der linearen Medien

Digitalmarketing weiter auf dem Vormarsch

Worauf es beim Texten fürs Web ankommt

Geklickt und gelesen statt gelöscht

„How to Community“

Foto © Samantha Borges on unsplash