Politik stellt Lockerungen in Aussicht – Beschäftigte für strikte Homeoffice-Pflicht, bis Corona vorüber ist   

Angesichts sinkender Inzidenzzahlen wird über eine Lockerung der Homeoffice-Pflicht diskutiert. So stellte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier vor wenigen Tagen „Schritt für Schritt weniger Vorschriften zum Homeoffice“ in Aussicht, sofern sich die Corona-Lage weiter entspanne. Auch die FDP plädiert für ein rasches Ende der Homeoffice-Verordnung, die nach bisherigen Plänen der Bundesregierung am 30. Juni auslaufen soll. Die Beschäftigten in Deutschland hingegen befürworten eine strikte Homeoffice-Pflicht bis zum Ende der Pandemie, wie eine aktuelle Bitkom-Umfrage zeigt.      

62 Prozent der Berufstätigen für strikte Homeoffice-Pflicht

Bei der repräsentativen Umfrage, die der Digitalverband Bitkom vom 10. bis zum 21. Mai 2021 durchgeführt hat, wurden 1.005 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren befragt, darunter 556 Berufstätige. Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland (58 Prozent) befürwortet demnach, dass eine strikte Homeoffice-Pflicht für geeignete Tätigkeiten bestehen bleibt, bis die Pandemie vorüber ist. Unter den Berufstätigen ist diese Zahl mit 62 Prozent nochmal etwas höher. Insgesamt gaben 53 Prozent der Berufstätigen an, ihre Tätigkeit sei ihrer Einschätzung nach grundsätzlich für das Homeoffice geeignet. Fast ebenso viele Berufstätige (51 Prozent) möchten auch nach der Pandemie gern ganz oder teilweise im Homeoffice arbeiten.

Arbeitgeber überwiegend offen für Homeoffice-Lösungen

Durch die verschärften Homeoffice-Regelungen, die im Januar beschlossen wurden, hat sich der Anteil der Menschen, die während der Pandemie ganz oder teilweise im Homeoffice arbeiten, noch einmal deutlich erhöht. Traf dies Ende 2020 auf 45 Prozent der Berufstätigen zu, waren es Ende Mai 58 Prozent. Sie haben ihre Arbeitgeber dabei in den vergangenen Monaten überwiegend offen für Homeoffice-Lösungen erlebt. 62 Prozent sagen, ihr Betrieb oder Unternehmen fördere das Homeoffice. Bei 55 Prozent wird den Mitarbeitenden auch die nötige Technik zur Verfügung gestellt. Jedes dritte Unternehmen (33 Prozent) übt jedoch auch Druck auf Angestellte aus, damit diese nicht ins Homeoffice gehen. 27 Prozent der Befragten wurde Homeoffice verwehrt, obwohl die Tätigkeit aus Sicht der Beschäftigten auch von zu Hause aus hätte erledigt werden können.

Quelle: Bitkom

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