Zusammenschluss mehrerer verlagsunabhängiger Online-Medien formuliert Appell an die Bunderegierung

Mehrere verlagsunabhängige Online-Medien haben sich zum „Arbeitskreis Digitale Publisher“ zusammengeschlossen und fordern in einem Appell von der Bundesregierung eine Beteiligung an der geplanten Presseförderung für Verlage.

Anfang Juli hatte der Bundestag eine Förderung im Umfang von 220 Millionen Euro zur Digitalisierung von Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen in Deutschland beschlossen. Konkret sollten demnach Abonnementzeitungen und -zeitschriften sowie Anzeigenblätter „mit einem redaktionellen Anteil von mindestens 30 Prozent“ gefördert werden. Die geplante Presseförderung war in der vergangenen Woche auch Thema im Haushaltsausschuss des Bundestags. Nach den bisherigen Plänen des Bundeswirtschaftsministeriums soll die Millionenhilfe an die Auflagenhöhe von Zeitungen und Zeitschriften gekoppelt und die Zahlungen an Investitionsvorhaben für Digitalisierungsprojekte geknüpft werden.

Schaffung und Erhalt journalistischer Arbeit als Förderkriterium?

Ende vergangener Woche veröffentlichte nun der neu gegründete Arbeitskreis Digitale Publisher seinen Appell. Darin äußern die beteiligten Online-Medien – zu den 20 Erstunterzeichnern zählen unter anderem der Postillon, Perlentaucher, die Krautreporter, Buzzard und Perspective Daily – die Sorge, dass die geplante Presseförderung „zu einer massiven Wettbewerbsverzerrung auf Kosten von digitalen Publishern führt“. Sie fordern die Gleichbehandlung aller Medien. Nach Auffassung der Digitalverleger sollte „nicht die Auflage das Kriterium einer möglichen Förderung sein, sondern Schaffung und Erhalt journalistischer Arbeit“.

Ebenso spricht sich der Arbeitskreis dafür aus, nicht ausschließlich Neugründungen und etablierte Presseverlage zu fördern, sondern auch die bereits etablierten digitalen Angebote. Zudem fordern die Digitalverleger, bei der Förderung nicht auf das Medienformat zu schauen, sondern alle Formate gleich zu behandeln.

Die Originalerklärung kann hier abgerufen werden.

Quelle: medium.com

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