Wohn- und Gartenzeitschriften gehören zu den stabilsten Marktsegmenten

Wohn- und Gartenzeitschriften gehören zu den stabilsten Segmenten im Markt. Titel wie „Landlust“ und „Mein schöner Garten“ punkten in Print – und pflanzen erfolgreich weitere Geschäftsfelder an. Eine Leseprobe aus der neuen Ausgabe 4/2021 unseres Mitgliedermagazins impresso

Cover impresso 4-21

Bis zur ersten Million hat es nur sieben Jahre gedauert. Die 2005 erstmals erschienene Landlust verkaufte zwischen Januar und März 2012 gemittelt 1.010.873 Exemplare. Ihr gelang damit ein bemerkenswerter, ja sensationeller Aufstieg ins Hochgebirge der Auflagenstatistik. Erst recht, wenn man bedenkt, dass schon zu dieser Zeit eine Vielzahl an Printmedien talabwärts unterwegs waren. In 15 Quartalen schaffte das im Landwirtschaftsverlag geborene Magazin einen siebenstelligen Absatz, zuletzt Anfang 2016.

Landlust setzt Akzente

Mit Ausnahme von TV direkt sind die Millionärsränge im deutschen Zeitschriftenmarkt verwaist. Gegenüber ihren Rekordverkäufen hat die Landlust zwar knapp ein Viertel ihrer Auflage eingebüßt, gehört aber aktuell zu den Top 5 der Kaufmagazine – und ist dort die einzige Nicht-Programmzeitschrift. Nicht nur die Macher waren überrascht von dem Coup des auf Agrar spezialisierten Verlags in Münster, der plötzlich die Charts stürmte. Staunende Medienkollegen erklärten sich den Erfolg mit der Kunst, zwischen Weihnachtsdeko und Wirsing eine „radikale Sensationsarmut“ (Süddeutsche Zeitung) zu kultivieren, oder wahlweise mit einer „Flucht ins Idyll“ (Spiegel), zu der die Landlust ihre Leserinnen anstachelt und sie dabei vertrauensvoll wie eine gute alte Freundin begleitet.

Ein paar Zeilen länger über die Lust auf Landlust zu sinnieren und nach den Gründen ihres Erfolgs zu grübeln, ist an dieser Stelle angebracht. Denn: Das Magazin hat Ausrufezeichen in einem Markt gesetzt, dessen Zukunftsfarben zwischen hell- und dunkelgrau changierten. Außerdem hat Landlust ein Segment geöffnet, das bis heute lebendig geblieben ist. In der Kategorie „Wohn- und Gartenzeitschriften“ erzielen acht in der IVW gelistete Titel eine sechsstellige Auflage, die Top 20 bringen es zusammen auf knapp 2,8 Millionen verkaufte Exemplare.

Stark im Vertrieb

Die Magazine, die Landlust und Landideen transportieren, sich mit Wohnen und Garten, Blumen und Pflanzen, Dekorieren und Wohlfühlen befassen, verdienen ihr Geld hauptsächlich durch den Heftverkauf. Das Segment macht auch dem Presse-Grosso und den Verkaufsstellen anhaltende Freude: Mit rund 1,5  Millionen Heften pro Erscheinung sind die meist monatlich oder zweimonatlich publizierten Magazine auch im Einzelverkauf kräftige Umsatzbringer.

Weiterlesen in der neuen impresso-Ausgabe

Von Roland Karle, freier Journalist

Dieser Artikelauszug wurde der neuen Ausgabe 4/2021 unseres Mitgliedermagazins impresso entnommen. Informationen zum Bezug der Zeitschrift finden Sie hier.

Mehr zum Thema:

Journalismus nach Corona: Die neue Ausgabe 4/2021 unseres Mitgliedermagazins impresso ist da!

PDF-Ausgabenarchiv der Zeitschrift impresso

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

„Wir sollten uns nicht als Konkurrenten begreifen“

9 Strategien zur Abonnentenbindung

Aufbruch mit Reader Revenue

Alle Fakten über Presseprodukte im Handel

Leserumsätze sind die Lebensader der Zeitschriften

Foto © Markus Spiske/unsplash