Leibniz-Institut für Medienforschung organisiert deutsche Teilstudie

 Am 1. September startete das Leibniz-Institut für Medienforschung die deutsche Befragungswelle der weltgrößten Journalismus-Studie „Worlds of Journalism“. Journalistinnen und Journalisten aller Mediengattungen und Fachrichtungen werden bis Ende November einen Anruf des Meinungsforschungsinstituts Ipsos erhalten. In den jeweils rund 30- bis 40-minütigen Befragungen werden wichtige Eckdaten und Veränderungen des Berufsfelds erhoben. Das Projektteam hofft auf rege Beteiligung.

In der aktuellen Erhebungswelle von „Worlds of Journalism“ führen Forschungsteams in mehr als 100 Ländern auf Grundlage eines gemeinsam entwickelten Fragebogens repräsentative Befragungen von Journalistinnen und Journalisten in ihren Ländern durch und eröffnen dadurch einen Blick in das Innenleben der Branche. Die Studie wird zum dritten Mal seit 2007 durchgeführt.

Angesichts der umwälzenden Entwicklungen, die vor allem durch die digitale Transformation, aber auch durch sich verändernde politische Rahmenbedingungen und die Corona-Pandemie hervorgerufen wurden, widmet sich die aktuelle Befragung insbesondere den Risiken und Unsicherheiten, denen sich Journalistinnen und Journalisten ausgesetzt sehen.

Teilnehmende erweisen wichtigen Dienst

In Deutschland startete „Worlds of Journalism“ unter dem Titel „Journalismus unter Druck: Risiken und Unsicherheiten in einer sich wandelnden Medienwelt“ am 1. September, organisiert vom Leibniz-Institut für Medienforschung/Hans-Bredow-Institut und der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Befragung erfolgt telefonisch oder online und wird vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos durchgeführt. Teilnehmende müssen sich nicht selbst melden, sondern werden in Zufallsstichproben ermittelt und telefonisch kontaktiert. Mit einer Teilnahme erweisen Journalistinnen und Journalisten nicht nur der Forschung, sondern auch ihrem Berufsstand sowie der Öffentlichkeit einen wichtigen Dienst.

Ergebnisse mit Spannung erwartet

Wir wissen, dass die Zeit von Journalistinnen und Journalisten knapp bemessen ist“, sagt Studienleiterin Prof. Dr. Wiebke Loosen vom Leibniz-Institut für Medienforschung. „Dennoch hoffen wir auf eine hohe Beteiligung und bitten alle Angefragten, sich etwa 30 bis 40 Minuten Zeit zu nehmen – im öffentlichen und auch im eigenen Interesse für verlässliche Daten zur Lage des Journalismus.“. Die Ergebnisse dürften in Medien, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft mit großer Spannung erwartet werden. Die letzten repräsentativ erhobenen Daten zum journalistischen Berufsfeld in Deutschland stammen noch aus der Worlds-of-Journalism-Befragung von 2014/2015.

Hintergründe zur Studie und weitere Informationen

Worlds of Journalism ist ein internationaler Forschungsverbund, der den Zustand des Journalismus untersucht. Die Kooperation gilt als die umfassendste ihrer Art in der Journalismusforschung. Sie verfolgt das Ziel, Erkenntnisse über den Wandel im Journalismus zu gewinnen und vergleichend einzuordnen – sowohl über nationale und kulturelle Grenzen hinweg als auch im Zeitverlauf. Die Studienreihe dient Akteuren in Medien, Forschung und Politik als wichtige Informationsquelle. Worlds of Journalism wird unter anderem von der UNESCO und Reporter ohne Grenzen unterstützt.

Quelle: Leibniz-Institut für Medienforschung/Hans-Bredow-Institut

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