Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger hat in einer aktuellen Umfrage unter 24 Geschäftsführern von Publishern und Vermarktern die wirtschaftlichen Auswirkungen und Folge-Szenarien der E-Privacy-Verordnung für journalistische Websites in Deutschland untersucht. Ergänzt wurde die schriftliche Umfrage um acht Experten-Interviews. Das Ergebnis fiel alles andere als positiv aus.

So rechnet die Mehrheit der befragten Manager großer Verlagshäuser und Vermarktungsspezialisten mit einem Umsatzverlust von über 30 Prozent im digitalen Werbegeschäft für journalistische Medien. Der kumulierte Umsatzvelrust im gesamten digitalen Display-Werbemarkt aller Websites in Deutschland (ohne Google und Facebook) wird in Folge der Verordnung auf eine Größenordnung von deutlich über 300 Millionen Euro netto pro Jahr geschätzt. Auch andere Erlösarten werden sich deutlich negativ entwickeln. Zudem wird sich das qualitative Nutzungserlebnis journalistischer Inhalte deutlich ins Negative entwickeln und von weniger relevanten Inhalten, nicht-ausgesteuerter Werbung und allgemeinen Beschränkungen des Zugangs zu Inhalten durch geschlossene Systeme geprägt sein.

Existenzgefährdend werden die Veränderungen vor allem für kleinere und mittlere Websites sowie Nischen-Angebot sein, da deren Online-Angebote sich in der bestehenden Form nicht mehr finanzieren lassen. Entsprechend negativ werden Auswirkungen auf die Informationsvielfalt sein. Die überwiegend US-amerikanischen Plattform-Anbieter hingegen, werden von der geplanten Verordnung deutlich profitieren. Grund dafür werden deren weiterhin bestehenden Zugänge zu personenbezogenen Daten der Nutzer und damit durch deren nochmals steigende Relevanz im Online-Werbemarkt sein.

Die ausführlichen Studienergebnisse stehen auf der Website des VDZ zum Download bereit.