Periodisch eine Zeitschrift veröffentlichen und sich über die Anzeigen- und Vertriebserlöse freuen? Die Zeiten sind vorbei. Das Verlagsgeschäft ist härter geworden. Aber auch aufregender und vielseitiger.

von Patrick Priesmann.

Das kommt nicht von ungefähr. Als Informationsdienstleister trifft die Verlage die Digitalisierung mit voller Wucht. Nicht umsonst sprechen wir von Informations-Technologie, wenn es um den digitalen Wandel geht. Der Begriff Information jedoch ist dabei zu eng gefasst. Es geht um mehr. Es geht um Kommunikation.

Ist Kommunikation die Zukunft der Verlage? Wir meinen, ja.

Verlage, die in Zeiten der Digitalisierung nicht nur Informations- sondern auch Kommunikationsdienstleister sind, werden die Branche maßgeblich vorantreiben. Ihr Werkzeug ist die mehrkanalige Kommunikation in all ihren Facetten – von Print   und Online über das Direktmarketing bis hin zum Veranstaltungsgeschäft und dem Corporate Publishing – um nur einige zu nennen. Das Ziel: Die Erschließung neuer Märkte und Zielgruppen, ohne das Kerngeschäft zu vernachlässigen.

Und das Ziel ist in greifbarer Nähe.

Nicht zuletzt deshalb, weil die Verlage etwas besitzen, wonach sich selbst soziale Netzwerke wie Facebook, LinkedIn und Xing die Finger lecken: relevante Inhalte und damit die Aufmerksamkeit der Leser.  Aufmerksamkeit als Grundlage der Kommunikation. Aufmerksamkeit als Voraussetzung für profitable Geschäftsmodelle diesseits und jenseits von Werbung.

beitrag_verbraucherSo zählt das inhaltgetriebene Event- und Seminargeschäft für Verlage wie den Deutschen Fachverlag, die Motor Presse Stuttgart oder den C. Maurer Verlag mittlerweile zu einem der größten Wachstumstreiber.

Fachverlage wie Thieme, Eubuco, der Ulmer oder Matthaes Verlag setzen verstärkt auf das Thema Aus- und Weiterbildung und überzeugen ihre jeweilige Zielgruppe mit durchdachten Online-Lernportalen und -Wissensarchiven.

Hubert Burda Media, der Ebner Verlag, Reader’s Digest Deutschland und viele andere haben erfolgreiche Standbeine im Direktmarketingbereich aufgebaut.

Verlage wie Red Indian Publishing oder auch der Yaez Verlag machen einen Großteil ihres Umsatzes mit kreativen Dienstleistungen, wie sie sonst nur Werbeagenturen liefern.

Die hier genannten Verlage verstehen sich selbstverständlich nur als eine kleine Auswahl, die stellvertretend für die Innovationskraft der ganzen Branche steht.

All das mündet als Ultima Ratio in den Verlag als Kommunikationsberater, der virtuos die Klaviatur der Zielgruppenansprache beherrscht – zum einen als unabhängiges redaktionelles Medium für seine Leser, zum anderen als Dienstleister für die Marketingkommunikation der Werbetreibenden über alle Medien hinweg bis  hin zur persönlichen Ansprache von Zielgruppen.

Der Verband in Zeiten der Digitalisierung.

Als Südwestdeutscher Zeitschriftenverleger-Verband sehen wir uns als verlässlichen Begleiter bei dieser Entwicklung. Die Verlage zu beraten, sie zusammenzubringen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, ist unsere Aufgabe und Verantwortung. Erreichen wollen wir das mit zahlreichen bestehenden, aber auch frisch initiierten Projekten.

Mit unserem neuen wöchentlichen SZV Newsletter liefern wir jede Woche „Wissen für Zeitschriftenmacher“, Ein Schwerpunkt liegt dabei auf rechtlichen und digitalen Themen. Ergänzend dazu haben wir Anfang des Jahres unsere Website überarbeitet. Die Zielsetzung: Mehr Struktur, mehr Nutzwert, mehr Relevanz. Schauen Sie doch mal rein!

Unsere Weiterbildungsveranstaltungen, die SZV-Abendgespräche, sowie unsere Netzwerk-Veranstaltungen zum Thema Digitalisierung und Personalwesen haben wir um einen Arbeitskreis für Kleinverlage, zu denen ein nicht unwesentlicher Teil unserer Mitglieder gehört, erweitert. Regelmäßige Besuche bei unseren Mitgliedern sowie die ständige Einsatzbereitschaft bei rechtlichen und wirtschaftlichen Fragen runden unser Beratungsangebot ab.

Hinzu kommt die neu gestartete Kooperation mit der Hochschule der Medien. Mit ihr geben wir innovative Impulse und wecken damit beim Nachwuchs zunächst Interesse und anschließend hoffentlich auch Begeisterung für verlegerische Geschäftsmodelle: Eine viel versprechende Zusammenarbeit, die wir mit der Zeit und mit der Unterstützung unserer Mitgliedsverlage weiter ausbauen wollen und werden.

So kommen wir als SZV schließlich zu dem, was uns ausmacht und was uns nicht nur  mit unseren Mitgliedsverlagen, sondern mit allen Zeitschriftenverlagen verbindet. Auch wir verstehen uns nicht mehr nur als Informations-, sondern als Kommunikationsdienstleister. Umfassendes Serviceangebot und intensiv gelebter Dialog sind unsere Stärken. Dabei leben wir vom Engagement unserer Mitglieder und dem gemeinsamen Ziel, die Zeitschriftenbranche auf ihrem erfolgreichen Weg in die Zukunft zu begleiten und zu unterstützen.