Nach intensiven Auseinandersetzungen haben sich der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) und ver.di in der vierten Verhandlungsrunde am 13./14. Juni 2016 in Frankfurt nach über 16 Stunden in den frühen Morgenstunden auf ein neues Lohnabkommen geeinigt.

Dieses sieht innerhalb einer 29-monatigen Laufzeit zwei lineare Erhöhungen vor: Ab dem 1. Juli 2016 werden die Löhne der gewerblichen Arbeitnehmer der Druckindustrie um 2% erhöht, zum 1. August 2017 steigt der Lohn um weitere 1,8%. Der Abschluss gilt vorbehaltlich der schriftlichen Zustimmung der Tarif­vertragsparteien bis zum 11. Juli 2016.

Dieser Abschluss liegt deutlich unter ver.dis ursprünglicher Forderung nach 5,0 Prozent mit einer Laufzeit von lediglich zwölf Monaten. Dafür hatte die Gewerk­schaft bis zum heutigen Verhandlungstag aktiv und mit massiven Streik­aufrufen geworben.

bvdm-Verhandlungsführer Sönke Boyens wertet das Ergebnis als einen gerade noch tragfähigen, aber zukunftsorientierten Kompromiss: „Insgesamt konnte die unverhältnismäßige Forderung von ver.di abgewehrt werden. Und mit der Laufzeit bis zum 31. August 2018 haben wir für die gesamte Branche für die dringend notwendige Planungssicherheit gesorgt.“

Mit diesem Abschluss haben sich die Tarifparteien auf ein Ergebnis geeinigt, das eindeutig hinter den Tarifverhandlungsabschlüssen anderer Branchen in diesem Jahr liegt. Damit wurde der schwierigen Situation der Branche verantwortungs­voll Rechnung getragen.